Carl-Ludwig Holldack

wurde am 13. Februar 1807 zu Neusorge, Kirchspiel Dombrowken, geboren, wo sein Vater Privat-Förster war. Er besuchte das altstädtische Gymnasium zu Königsberg, später dasjenige zu Braunsberg, woselbst er auch das Maturitäts-Zeugnis sich erwarb.
Vom 3. Mai 1832 bis zum 3. August desselben Jahres studierte er auf der Universität zu Greifswald, machte mit 2 Kommilitonen eine Reise nach Rügen und kehrte über Berlin in seine Heimat zurück.
In dem von ihm geführten Tagebuch spricht sich ein echter burschenfröhlicher Sinn und enthusiastische Begeisterung für die Natur aus. Sonnen- Auf- und Untergang werden viel bewundert. Rügen mit Fels und Meer übt auf ihn einen gewaltigen Eindruck aus.
Am 31. Oktober 1832 wird er auf der Universität zu Königsberg immatriculiert.
Er unterschreibt einen Revers, in dem er sich verpflichtet, "keiner geheimen, besonders nicht der allgemeinen Burschenschaft anzugehören, bzw. aus derselben sofort auszutreten". Nach seiner Ordination war er Vertreter beim Pfarramte zu Muldszen und wurde von dort 1841 nach Landsberg berufen, um den 2. Preidger, Rektor und Kantor Ziegner zu vertreten. Nach dem Tode desselben übernahm er dessen Amt, welches er bis zum Jahre 1870 verwaltet hat. Über sein 25jähr. Dienstjubiläum siehe Seite 194.
Als Lehrer hat er besonders den Unterricht in der deutschen Sprache gepflegt; als Kantor war er ein eifriger Förderer des Gesanges, als Mensch ein heiterer Genosse auch jüngeren Generationen gegenüber. Von Herzen gutmütig vergaß und vergab er wirklich oder eingebildete Kränkungen nur sehr schwer (siehe S. 194, 195, 299, 300).
Holldack starb am 13. Februar 1884. Sein Leichenbegräbnis zeigte, dass man den alten Holldack hoch ehrte. Der Männer-Gesang-Verein widmete ihm in der Kirche und auf dem Friedhofe ernste Gesänge. Zu seiner Ehre stiftete derselbe einen wertvollen Lorbeerkranz, auf dessen Schleife die Worte standen: "Dem Pfleger und Freunde des Gesanges". Von seinen Amtsbrüdern waren nur 2 erschienen, nämlich Pfarrer Strehl aus Gr. Peisten und Pfarrer Gerber aus Buchholz. Pfarrer Baxmann hierselbst hielt die Trauerrede in der Kirche, Pfarrer Strehl auf dem Kirchhofe.
Von den akademisch Gebildeten dieser Stadt wurde ihm ein Lorbeerkranz mit schwarz-rot-goldener Schleife gereicht. Holldack liegt nördlich von Major von Kreytz begraben.

Der Text stammt aus der Chronik der Stadt Landsberg, Pr. Eylau. Er wurde geschrieben von Herrn Koppenhagen, Rektor der Stadt Landsberg, der das Amt 1881 von Carl Ludwig Holldack übernahm.